Die Platane
Allgemein & Beschreibung
Die Platane ist ein Herzwurzler und bevorzugt frischen, tiefgründigen Böden, ist aber zugleich gegenüber verdichteten Böden unempfindlich. Im Gegensatz zu Flach- und Tiefwurzlern haben sie ein herzförmiges Wurzelwerk. Waagerechte sowie senkrecht in den Boden ragende Wurzeln machen den Baum sehr wind- und wetterbeständig. Platanen sind häufig an vielbefahrenen Straßen als Alleebaum zu finden, da sie relativ widerstandfähig gegen Luftverschmutzung sind.
Sie ist ein breitkroniger Baum welcher eine Höhe von 20 – 40 m erreicht. Die Stammlänge beträgt dann 6 – 8 m, ist zylindrisch mit häufig vorkommenden Maserknollen. Die Borke blätter jährlich unregelmäßig in dünnen Schuppen ab, was das charakteristische Muster an Stamm und den Ästen hervorruft. Die entblößten Stellen nehmen erst nach einiger Zeit die dunkle Färbung an. So entsteht das typisch grau-gelb-grüne gescheckte Erscheinungsbild. Die Kräftigen Äste des unteren Kronendachs können mit zunehmendem Alter leicht hänge. Freistehende Bäume im Endwachstum sind meist in der Horizontalen und Vertikalen von ähnlicher Abmessung.
Die 3 bis 5-lappigen, ganzrandig oder leicht gezähnten Blätter der ahornblättrigen Platane sind etwa 15 bis 25 cm groß und lassen sich leicht mit denen des Ahorn verwechseln. Die Oberseite ist glänzend tiefgrün, die Unterseite an den Blattnerven und in den Nervenwinkeln behaart. Sie sind wechselständig angeordnet und in Blattspreite und Blattstiel gegliedert. Der Blattstiel kann dabei bis zu 10 cm lang werden. Die Herbstfärbung ist unauffällig.
Die rotbraunen Knospen (ca. 10 mm gr0ß) sind bis zum Laubfall in der Blattbasis verborgen. Zusammen mit dem Laub erscheinen die Blüten (April bis Mai). Die ahornblättrige Platane ist monözisch, d.h. einhäusig getrenntgeschlechtlich. Die weiblichen Blüten sind karminrot wohingegen die relativ kleinen männlichen Blüten grün-gelblich gefärbt sind. Sie bilden sich in lang gestielten, kugeligen Ständen. Daraus entwickeln sich die Früchte welche ebenfalls kugelförmig sind Die Einzelfrüchte sind zylindrisch geformte und kantige Nüsschen die den Samen enthalten. Die Fruchtreife erfolgt im September bis Oktober, wobei die Früchte jedoch bis zum Frühling am Baum hängen bleiben. Die ahornblättrige Platane ist daher ein sogenannter Wintersteher.
Holz
Die Textur in Tangentialschnitt ist gefladert, geflammt oder gemasert (mattglänzend), im Radialschnitt gefleckt und auffallend glänzend. Es ist damit sehr dekorativ.
Die auffälligen Markstrahlen beeinflussen das Holzbild stark. Die Poren sind klein und zerstreut, die Jahresringgrenzen deutlich ausgeprägt. Die Gefäße werden erst unter der Lupe deutlich. Die Holzstrahlen sind an den Jahrringgrenzen sich verbreiternd (siehe Abbildung 5). Der Faserverlauf ist unregelmäßig, nur gelegentlich radial ; tangential gewellt.
Eigenschaften
Verwendung
- Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innenausbau
- Massivholzmöbel
- Messerholz für Deckfurniere
- Drechseln
- Brennholz
- Instrumentenbau
- Früher auch: Fässer, Wagnerei, Intarsien
Der Preis für Schnittholz liegt bei etwa 750 – 1000 €/m³. Es wird meist gedämpft angeboten.
Technische Eigenschaften
Bezeichnung | Wert | Einheit |
Rohdichte ρdtr ρ12-15 ρgrün | 0,38 0,58 0,8 | g/cm³ |
Zugfestigkeit | 98 | N/mm² |
Druckfestigkeit | 56 | N/mm² |
Biegefestigkeit | 104 | N/mm² |
Scherfestigkeit | 9,8 – 12 | N/mm² |
Härte HB ǁ (nach Brinell) HB Ʇ | 40 – 45 16 – 25 | N/mm² |
Schwindverhalten tan rad axial/längs | 8,2 4,5 0,5 | % |
Brennwert | 4,2 1900 | kWh/kg kWh/Raummeter |
Wissenswertes
- Der Pollenflug der ahornblättrigen Platane im April/Mai kann bei Menschen mit ausgeprägter Graspollenallergie Reaktionen auslösen. Die Platanenpollen gelten als schwach allergen.
- Die Platane muss vor allem in Straßennähe regelmäßig gestutzt werden, da die langen, ausladenden Äste bei starkem Wind zum Brechen neigen.
- Die Platane galt im alten Griechenland als heilig und als der schönste wilde Baum
- In der Bibel wird die Platane als Beispiel eines großen, mächtigen Baumes erwähnt (Hesekiel 31.8)
- Die Familie (Platanaceae) ist sehr alt und ihre Vorläufer finden sich bereits in der Kreidezeit (vor über 100 Millionen Jahren).Sie gelten insgesamt in der Kerngruppe der zweikeimblättrigen Samenpflanzen als eine der altertümlichsten Familien. Die Gattung selbst ist mit einem Alter von ca. 70 Millionen Jahren (oberste Kreidezeit) eine der ältesten lebenden Genera.
- Auf Zypern und im südlichen Griechenland verlieren die Platanen ihr Laub im Winter nicht, wodurch sie als immergrün gelten.
- Früher fand die Platane Anwendung als Heilmittel. Die Blätter wurden bei Augenkrankheiten, die Borke bei Zahnschmerzen verwendet. Gegen Schlangenbisse und Skorpionstiche wurden die Früchte als Wein getrunken.